Kenia trifft auf USA und wird heimisch in Bayern…
Schon eingewöhnt? Nun ist Fiona schon 5 Wochen bei uns, doch immer noch sind wir in der Eingewöhnungsphase, mal mehr, mal weniger, langsam kennt man sich, weiß wie wer schaut, wenn er was so meint… Sprachlich läuft alles bestens, könnte nicht besser sein, Fiona spricht super unsere Sprache, versteht fast alles und so fangen wir „Anfänger“ gleich „fortgeschritten“ an.
Schauplatz Kloster Andechs, eine Schweinshaxe muss sein, mit Sauerkraut und Kartoffelsalat…na gut, wie sie meint, eine riesige Portion, nur die Kruste schmeckt nicht, ohje, genau das ist doch das „Beste“ an der Haxe, vom Nachbartisch wird bereits bierselig rüber geschmunzelt und so packen wir die halbe Haxe eben ein, gibt’s dann morgen als Pausenbrot… Die Kruste essen eben wir, die Gasteltern, echt sauguad!
Pilau, ein Kenianischer Eintopf, Rindfleisch, Reis und viele tolle Gewürze, Fiona kocht einmal die Woche was ihr schmeckt und auf was sie Lust hat, auch Club Sandwich gab es schon, und auch Indisch steht auf dem Plan, alleine einkaufen gehen, zum Dorfmetzger und in den Kramerladen, sie macht es wie selbstverständlich und ist happy wenn wir die passende Musik-CD zum Abendessen auflegen.
Hau drauf! Sport ist Mord, von wegen! Fußball hat Fiona bis vor kurzen nur im Fernsehen mit verfolgt, voller Fangefühle für „MENU“. Seit sie bei uns ist spielt sie in einer Mädchen und Jungen Mannschaft mit, trainiert fleißig 2mal die Woche und bekommt langsam Ballgefühl. Vielleicht wird sie nach diesem Jahr auch FC Bayern Fan sein? Dem Gastopa würde das gefallen…
Wia a Gams…Bergsteigerin wird sie wohl nicht werden, etwas Höhenangst, steife, ungelenkige Beine und unpassende Schuhe, macht das erklimmen des Gipfels nicht gerade leicht, „ich muss mehr üben“ waren die Worte, kein jammern und heulen, kein schimpfen und fluchen, Respekt Fiona! Boid geht’s wieda aufi aufn Berg!
A Egoist, ist jemand der nur an sich denkt…der den Frühstückstisch nur für sich alleine deckt, anfängt das Müsli zu essen und sich eine Tasse Tee zu kochen, während der Gastvater noch weiter für alle vorbereitet, wäre es denn nicht viel schöner gemeinsam zu frühstücken? Wäre es nicht schön dem Gastvater zu helfen und ihm damit eine Freude zu machen? Gespräche folgen…inzwischen läuft alles toll und jeder hilft mit, muss man halt alles noch lernen…die Stimmung am Morgen ist nun ausgelassen und fröhlich, so solls sein!
Ich kann Dir helfen! Gerne bietet Fiona ihr Hilfe an, doch putzen, aufräumen, alles sauber? Schwarze Wäsche mit weißer Wäsche? Alles durcheinander, Waschmaschine vergessen auszuräumen? Lüften bis die Eiszapfen an der Decke hängen. Das üben wir noch…da hat man halt verschiedene Ansichten…Sind wir eigentlich penibel oder kleinlich? Man stellt sich so manche Frage und kommt dann am Schluss doch irgendwie auf den gleichen Nenner.
Schee, wenn man offen alles ansprechen kann, Kleinigkeiten und Intimes, Geheimnisse und Fragen des täglichen Lebens, schön wenn man nicht beleidigt ist und man weiterhin gemeinsam herzlich und laut lachen kann, wenn wir tanzen und singen, rappen und schunkeln können.
Wir haben noch nichts bereut! Es bleibt spannend!