Es ist Sonntag, der Tag der Familie, endlich mal ausschlafen, gemütlich frühstücken und am Nachmittag kommen Freunde vorbei….
Um 7 Uhr kommt das erste Kind ins Ehebett, kurz darauf Nummer 2. „Hunger“ schreit der eine, der andere hat bereits Hummeln im A…, und ist aufgeregt und kann sich nicht mehr entspannten. Schließlich kommt ja in 7 Stunden Besuch!
Nach einem Weißwurstfrühstück, besser gesagt einer WeißwurstBrezenFrühstücksSchlacht, versuchen wir etwas Ordnung ist Chaos zu bringen.
Während wir die Wohnung aufräumen und die Wäscheberge bearbeiten, ist unseren Jungs langweilig. Macht ja nix. Langeweile bei Kindern fördert schließlich die Kreativität! Na dann mal los! Mithelfen wäre eine Idee, doch schnell ist man abgelenkt und sucht nach Alternativen.
Weil unser jüngster gerade bei diesen sommerlichen Temperaturen es untenrum auch gerne mal „luftig“ trägt, und er das Klo gehen üben kann, entdecken wir leider nach einiger Zeit eine Pfütze in der Schreibtischschublade. Unsere Pässe stehen unter Wasser. Toll, während Marco alles trocken legt, findet der kleine Mann meine Haarfarben-Lieferung interessant und verteilt sie auf dem Ehebett…Zebu übt derweil das Schießen mit der Blumenwasserspritze und schnell ist der Balkon samt allen frisch geputzten Fenstern bespritzt. Und weil die Balkontür nicht sofort auf geht, hängt sie nun schief aus der Halterung. Kraft hat er, das muss man ihm lassen!
David „kocht“ inzwischen mit echtem Wasser in der Kinderküche…Während ich vor mich hin murmle, dass man nicht in „echt“ kocht, sondern nur so tut, wandert David weiter und sitzt nun unten neben dem Blumenbeet und schaufelt Erde auf den Gartenweg. Wir üben uns in Geduld und in gewaltfreier Kommunikation.
Inzwischen musste Zebu die Scheiben wieder trocknen und ist nun noch immer voller Tatendrang. Die Schießerei ist noch nicht abgeschlossen. Wir wärs mit ein bisschen Pfeil und Bogen schießen? In der Wohnung wird sofort eine Zielscheibe aus Sitzkissen aufgebaut. Ich komme gerade noch dazu die Übung zu unterbinden.
Gut, dann eben schnitzen. Huch, wo hat David denn die grüne Knete her??? Wir freuen uns ein paar Minuten später über Holzspäne im Wohnzimmer und einer Wand mit Knetspuren.
David ist inzwischen als Prinzessin verkleidet und läuft gut gelaunt durch die Wohnung. Auf dem Kopf trägt er statt Krone einen Ritterhelm, die Hände sind voller grüner KnetErde…
“Hände waschen gehen“ schreie ich schon etwas hysterisch, was auch sofort umgesetzt wird. Doch nach ein paar, mir persönlich unheimlichen ruhigen Minuten, steht das Bad unter Wasser. Mit der Klobürste wird fleißig „geputzt“.
Nun will Zebu trommeln, danach Mundharmonika und Ziach spielen und auch Mamas Gitarre ist mal dran. Auch David ist gleich zur Stelle. Er trommelt natürlich mit.
Das alles ist wohl ziemlich anstrengend, darum schreien nun beide „Hunger, Mama!“ Und ich fange an die Mäuler zu stopfen.
Eins ist klar, wenn den Jungs langweilig ist, ist uns Eltern das sicher nicht.
Nein, sie sind auch nicht hyperaktiv, sie sind einfach nur lebendig!
…und was ich vergessen habe zu erwähnen, während all das passiert, beisst sich Fini durch die Wohnzimmercouch….