Category Archives: Fiona

Kaum zu glauben!

Kaum zu glauben!

P1090016

Überraschungsbesuch in Neufinsing! Unsere Gasttochter Fiona besucht uns spontan, das ist wunderbar! Wer sich nicht mehr erinnert, kann unter „Wir sind Gastfamilie“ nachlesen, was wir damals 10 Monate lang gemeinsam erlebt haben. Fiona und Zebu verstehen sich sofort und das Gastgeschenk „Max und Moritz“ kommt bei unserem Lausbub natürlich sehr gut an!

Fionas E-Mail Adventskalender …ein Ausschnitt:

Fionas E-Mail Adventskalender …ein Ausschnitt:
Servus!
Bei mir ist es noch der erste Advent und ich bin gerade von NEW YORK angekommen! Heute bin ich sehr frueh um sechs Uhr aufgestanden, damit ich vor der Reiseabfahrt schoen fruestuecken konnte. Um sechs Uhr in der Frueh ging’s los. Wir sind mit dem Bus von Thompson nach New York gefahren. Die Fahrt hat drei Stunden gedauert, waehren dieser Zeit habe ich geschlafen und gechillt. Da ich relativ viel in New York erlebt habe, werde ich die Klassenfahrt in Stuecke schneiden.

Fiona in ihrem Internat in USA

Jetzt eine kleine Introduktion: in dem Jahr 1664 wurde diese schoene Stadt von den Englaendern kolonisiert. Sie nannten die Stadt „New York“, nach dem Duke of York und Albany (einem Englaender). Die Stadt New York besteht aus fuenf Stadtgemeinden: Manhattan, The Bronx, Brooklyn, Queens, und Staaten Island. Manhattan, glaube ich, ist die schoenste Stadtgemeinde, auf Staaten Island ist die „Statue of Liberty“ , the Bronx ist die Heimat der New York Yankees (Baseballmanschaft), in Brooklyn wohnen viele Kuenstler aus der ganzen Welt,  Queens ist die Heimat der New York Mets (eine Baseballmanschaft).
    Also, heute schicke ich Euch ein Bild von  einem typischen New Yorker Imbiss gegenueber der Stadtbibliothek. Solche Imbissen sieht mal ueberal in Manhattan. Bei denen kann man einen Hot Dog  mit Senf, Ketchup, Sauerkraut geniessen. Aber es gibt nicht nur Hot Dogs, Getraenke, Doener, und Brezen gibt’s auch! Leider schmecken die Brezeln in New York nicht so lecker wie die Brezen beim Baecker in Neufinsing (selbstverstaendlich), aber die Hot Dogs schmecken schon gut.

Hunger??

Gruesse von New York, Fiona
Hello!

der passende Baum für die Schule??

Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum
Die Oma haengt am Gartenzaum….
Heute war ich auf der Suche nach dem perfeckten Tannenbaum fuer meine Schule. Ich, ein chinesischer Junge, und eine Lehrerin sind nach Putnam gefahren, wo es einen Bauernhof der Tannenbaeume gibt. Zum Glueck mussten wir nicht einen gefaketen Tannenbaum aus Plastik suchen (Gott sei dank)! Dort werden Weihnachtsbaueme der allen Sorten und Groessen angebaut. Leider duerfen wir in unseren Schlafsaelen keine echten Tannenbauemen aufstellen, da sie feuergefaehrlich sind.
    Lang hat es nicht gedauert bis wir Baueme gesehen haben, die uns gefallen haben. Jeden Baum haben wir kontrolliert. Wir mussten uns sicher sein, dass der Baum es bis sechszehten Dezember schafft, nicht das die Nadel des Baumes trocknen und ausfallen. Wir haben  unsere Auswahl auf vier Baeume beschraenkt. Es hat ein bisschen gedauert bis wir alle der selben Meinung waren, aber am Schluss hat uns nur ein Baum richtig guat gefallen. Dieser Baum ist perfekt: dick, hoch, und an der Spitze des Baumes ist ein Stueckchen darauf man einen grossen goldenen Stern haengen koennte. Dieser Baum wird vor dem Hauptschulgebauede stehen, und nachts wird er leuchten und meinen Mitschuelern den Weg zu den Schlafsaelen zeigen.
Liebe Gruesse von den Neugenglanden Staaten!
Servus,
Heute wird gebetet! Da meine Schule eine katholische Schule ist, muessen wir sehr oft zur Messe gehen. In dem Schulgebaeude ist eine Kapelle in der sich die ganze Schule trifft. Zur Messe muessen wir an dem ersten Freitag des Monats, an besonderen Feiertagen (zum Beispiel Thanksgiving, Weihnachten, Ostern), und, fuer die Schueler die im Internat wohnen, sonntags. Normaleweise dauert der Gottesdienst eine Stunde. Es gibt auch bestimmte Regeln die wir beachten muessen wenn wir in die Kirche gehen. Die Maedchen muessen entweder einen Rock oder ein Kleid anziehen, KEINE HOSE! Der Rock oder das Kleid darf nicht mehr als drei Zentimeter ueber dem Knee haengen. Mit dem Rock muss man eine Bluse  mit fest geknoepftem Kragen anziehen. Die Jungen muessen Khaki Hose mit einem Hemd und einer Jacke anziehen. So sind wir heute in die Schule  und um neun Uhr zur Messe gegangen.
    Also, schicke ich Euch ein Bild von mir in einem Kleid. Das Kleid, glaube ich, sieht nicht schlecht aus. Bis Morgen!

 

Wilkommen in den Neuengland Staaten!

Servus

Ich dachte mir, da ich leider Weihnachten nicht in Deutschland sein kann, werde ich Euch einen Adventskalendar von dem Leben hier in den Neuengland Staaten machen! Jeden Tag kriegt Ihr von mir ein Bild, ein Stueckchen von dem Alltagsleben in Connecticut. Ich moechte Euch die Kultur in den Neuengland Staaten zeigen.
Also, das Bild das ich jetzt schicke ist von einem alten Haus gegenueber meiner Schule. Das Internat in dem ich wohne ist ein Haus namens Bayer Haus. Und die Schule die ich jetzt besuche heisst Marianapolis Preparatory School in Thompson, Connecticut. Thompson ist eine kleine Stadt, kleinere als Erding, besteht aus zehn Doerfern: Quinebaug, Fabyan, Wilsonville, North Grosvenordale, Grosvenordale, West Thompson, und Mechanicsville. Ich wohne in einem alten Haus aus dem neunzehnten Jahrhundert, die meisten Haeuser in Thompson sind sehr alt. Das macht die Stadt sehenswert.

Bis Morgen Eure Fiona

der Abschied naht…

der Abschied naht…

Liebe Fiona,

wir wünschen Dir für Deine Zukunft alles Gute, dass Du diese besondere Zeit in Deutschland, bzw. Bayern, nie vergessen wirst, in guter Erinnerung behältst und dass Du manchmal an Deine Gasteltern hier zurückdenkst. Du sollst Deinen Weg gehen, immer das Ziel vor Augen, dann schaffst Du jeden Berg im Leben, Ausdauer, Zuversicht, Durchhaltevermögen und immer Lust etwas Neues auszuprobieren, das macht viel  aus. Offen sein für andere Kulturen, immer wieder neue Menschen kennen lernen, wahres Interesse an anderen Menschen, Freundschaften auf die man sich verlassen kann, eine Familie die hinter Dir steht,  Reisen und vor allem Lebensfreude und Humor!

Du hast viel gelernt hier bei uns, die Fortschritte und das Ergebnis kann sich sehen lassen, Du hast nun mehr Lebenserfahrung und bist selbständiger geworden.

Wir sind stolz auf Dich!

Wir behalten Dich in unseren Herzen und sagen leise „Servus“ und „Goodbye“.

Fiona Weisswurst Video!

hier draufklicken und Fiona beim Weisswurst essen zuschauen!

Braucht Bayern Deutschland, oder braucht Deutschland Bayern?

Braucht Bayern Deutschland, oder braucht Deutschland Bayern?

Das ist heute die Frage…„natürlich braucht Deutschland die Bayern“, meint Fiona, „Lederhose, Dirndl, die Alpen, Bier und einfach alles was man in USA als typisch deutsch bezeichnet kommt doch aus Bayern, oder?“„mir tun die anderen Gastschüler leid, sie müssen bei den Preußen wohnen“! Ich muss laut los lachen, sie spricht schon wie ein gebürtiger, eingefleischter Bayer, komisch, wo sie das nur wieder her hat?
Im Moment bin ich sehr traurig…Fiona hat uns angelogen…ich mache mir viele Gedanken, ich habe ihr viel erklärt, mit ihr darüber gesprochen, ob es wohl verständlich war? Ob sie meine Gedanken verstehen will? Ob sie wohl aus diesem Fehler lernen wird? Ich werde es wohl nicht mehr erfahren, in 4 Wochen ist das Austauschjahr vorbei und die Zeit mit Fiona geht dem Ende entgegen. Ein lachendes und ein weinendes Auge werden ihr hinterher zwinkern. Wir freuen uns auf die Zeit wieder allein zu Zweit zu sein, unser Zuhause gehört wieder uns alleine. Schön.
Aber bestimmt denken wir in viele Situationen immer wieder an Fiona, wie es ihr wohl geht, was sie macht und ob auch sie an uns denkt? Am Ende kommt einem die Zeit so kurz vor, 9 Monate war sie bei uns, ging ein und aus, brachte uns oft zum Lachen und schmunzeln aber auch manchmal auf die Palme. Wie sehr doch ein Mensch einen ans Herz wächst, sich Freundschaft entwickelt. Ich bin stolz dass wir diese gemeinsame Zeit so abwechslungsreich und kurzweilig gefüllt haben.
Auch bin ich stolz wenn Fiona mich als ihr „Vorbild“ bezeichnet, das macht mich sehr glücklich. Sie stellt mir viele Fragen so von Frau zu Frau, ich beantworte sie ihr gerne und ausführlich, und musste versprechen auch in Zukunft per Email bei verzwickten Dingen als Ansprechpartnerin für sie da zu sein. Inzwischen spricht sie fas fließend bayrisch und immer wieder kommt uns ein Lachen aus. Wirklich nett den Dialekt an ihr zu hören.
Nächstes Wochenende wollen wir noch zelten gehen, auch noch etwas Neues für unsere Gasttochter. In den Ferien ist ihr diesmal nicht langweilig! Ein Praktikum beim „Erdinger Anzeiger“ bringt Abwechslung und Gute Laune. Ob sie wohl ihrem Berufswunsch schon etwas näher gekommen ist?

Fiona im Finsinger Weiher

End of stay…Fiona schreibt einen Bericht:

End of stay…Fiona schreibt einen Bericht:

Ich musste ganz viel überlegen bevor ich diesen Bericht geschrieben habe, weil ich so viel erlebt und gelernt habe dass ich gar nicht wusste wo ich anfangen sollte. Ich danke AFS, meiner Gastfamilie und Freunden in Deutschland, und meinen Eltern für die Gelegenheit endlich etwas Geiles mit meinem Leben zu tun.
Im März habe ich das deutsche Fest, Faschings kennen gelernt. An Fasching man trinkt, feiert, tanzt und trinkt nochmal. Man verkleidet sich und hat viel Spaß mit Freunden. Man macht Party so oft wie möglich denn nach Fasching kommt die Fastenzeit. Früher haben die Mönche gefeiert um sich für die Fastenzeit vorzubereiten. An Fasching war ich im Ratskeller am Marienplatz und ich habe den bairischen Fasching kennen gelernt. Die Leute im Ratskeller haben getrunken und getanzt als ob es keinen Morgen gegeben hätte. Die haben gelacht, geflirtet, mit einander geredet, gesungen, und getanzt. Ich konnte sogar mitsingen weil meine Gastmutter mir eine Fasching Songs CD gebrannt hat. Die Faschings Lieder finde ich geil und ich mag Fasching weil es eine riesige Party ist.
Im April, als das Wetter schöner wurde, habe ich die deutsche „Frühlingskultur“ kennen gelernt. Im Frühling in Bayern fängt man zu grillen an. Wenn die Sonne schön scheint und die Temperaturen hoch sind, ist es die perfekte Zeit zum Grillen. Man lädt manchmal Freunde ein, oder man grillt mit der Familie. Grillen tut man nie alleine. Man grillt Schweinfleisch, Rindfleisch, Fisch (Lachs), und manchmal Käse. Man isst verschiedene Soßen und einen Salat dazu. Meistens gibt’s Brot und man darf nicht das Bier vergessen. Ich trinke am liebsten einen Ruß beim Grillen. Man sitzt im Garten und isst und chillt mit Freunde. Grillen finde ich schon cool weil man verbringt eine lustige Zeit im Freien mit Leuten, die man mag.
Die Deutschen machen auch gerne Radsport im Frühling. Mein Gastvater, zum Beispiel, fährt gerne nach München in die Arbeit mit dem Rad wenn das Wetter schön ist. Ich, selber, bin mit Freunden von meiner Gastmutter in einen Biergarten mit dem Radl gefahren. Radsport macht Spaß so lange es nicht zu anstrengend ist.
Später im April durfte ich eine sehr coole Stadt kennen lernen, Hamburg. Ich bin mit anderen AFS Austauschülern nach Hamburg gefahren. In Hamburg war ich auf dem Fischmarkt, in einem Bunker von dem zweiten Weltkrieg, in einer Disko auf der Reeperbahn, in der Speicherstadt, und auf dem Volksfest. Hamburg war geil und ich bin ganz froh dass ich mitgefahren bin.
Aber die aller geilste Stadt die ich kennen lernen durfte, ist Berlin. Ich war in Berlin beim End of Stay Camp mit anderen Austauschülern und Schülerinnen die beim Parlamentarische Patenschafts Programm teilgenommen haben. Berlin ist geil nicht nur wegen ihrer interessanten Geschichte aber auch weil in Berlin man Leute von der ganzen Welt treffen und kennen lernen kann. Das ist nicht möglich in München. In Berlin kann man ganz viel tun: zahlreiche Museen besichtigen, im sehr coolen Bars mit Freunden chillen, am See fahren, sehr gut shoppen gehen, den Bundestag besuchen, und die ganze Welt in einer Stadt erleben. Das Camp in Berlin hat mir super gefallen. Ich werde bestimmt irgendwann wiederkommen.
Die Zeit während des zweiten Weltkrieges und danach interessiert mich am meisten in der deutschen Geschichte. Ich habe mal eine Aufgabe in meiner „Abenteuer Deutschland“ CD über Ost- und Westdeutschland gemacht. Meine Gastgroßeltern haben mir erklärt wie es damals war. Ich habe gelernt dass die Ostdeutschen sich die DDR nicht ausgesucht haben. Die Ostdeutschen wollten frei sein, sie hatten aber Pech. Ich habe gelernt dass es zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands große Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland immer noch gibt. In Ostdeutschland ist die Arbeitslosigkeit viel höher als die in Westdeutschland. Wegen der höheren Arbeitslosigkeit gibt’s mehr Neo-Nazis im Osten als im Westen.
Wenn ich wieder nach Hause muss werde ich am meisten meine Gastfamilie vermissen. Weil obwohl wir ab und zu uns nicht ganz verstehen, ist meine Gastfamilie trotzdem sehr toll. Die wollen dass ich die deutsche Kultur kennen lerne und dass ich das Beste aus meinem Austauschjahr mache. Ich bin sehr dankbar dass ich so eine Gastfamilie habe. Ich werde auch Bayern vermissen. Ich kann’s nicht ganz genau beschreiben aber ich werde die Bayern und ihre Kultur vermissen. Ich werde Bierfeste, Grillen, München und Bairisch vermissen. Ich hoffe sehr dass ich später mal die Gelegenheit habe Bayern wieder zu erleben und Bairisch zu reden.
Eine Erfahrung, die mich am meisten geprägt hat, ist mein Austauschjahr. In diesen neun Monaten habe ich mich verändert. Ich bin selbstständiger worden. Ich weiß dass ich eine Stärke in mir habe die ich vorher gar nicht hatte. Ich weiß jetzt dass ich selber auf mich aufpassen kann. Ich habe mich auch körperlich verändert. Ich achte jetzt viel mehr auf mein Aussehen als am Anfang meines Austauschjahres. Ich schminke mich, ich schaue immer dass meine Klamotten passen und dass meine Frisur cool aussieht. Ich habe meine Weiblichkeit gefunden. Ich habe auch gelernt mich mit anderen zu unterhalten. Ich kann jetzt ganz einfach zu einem fremden Menschen gehen und anfangen mit ihm zu reden. So habe ich interessante Leute kennen gelernt. Die Sachen, die ich in Deutschland gelernt habe, werde ich nie loslassen. Die werden bei mir für immer bleiben, weil die sehr wichtig für das Leben sind.
Bevor ich nach Deutschland kam, kannte ich dieses Land und seine Kultur gar nicht. Auf einer Klassenfahrt nach Deutschland habe ich nur die Teile von Deutschland gesehen die jeder Tourist sieht: Höfbräuhaus, Rothenburg, Schloss Nymphenburg, Biergärten und Lederhosen und Dirndl. Den deutschen Alltag habe ich in meinem Austauschjahr kennen gelernt und erlebt. Wenn ich an Deutschland denke, denke ich schon an Biergärten, München, und Berlin, aber ich denke auch an andere Aspekte der deutschen Kultur. Ich denke an die Natur, an Radfahren, an die Selbstständigkeit der Deutschen, an Sozialismus, an die Wichtigkeit der Gemeinschaft, an die Umwelt, und an Bayern. Ich weiß dass trotz seiner Probleme Deutschland ein schönes Land ist. Deutschland ist wie jedes Land auf der Welt, es hat eine gute und eine schlechte Seite. Zum Glück habe ich meistens die gute Seite Deutschlands kennen gelernt.

Bericht über das Austauschjahr von Fiona Oweke

Fiona in Erding

Reibung erzeugt Wärme!

Reibung erzeugt Wärme!

…irgendwie fehlt sie mir schon jetzt!!
Fiona ist im Moment in Hamburg mit einer Gruppe von AFS Leuten…und irgendwie fehlt sie mir…ohje, wie wird das nur werden wenn sie in knapp 11 Wochen ganz nach Hause muss??? Langsam komme ich ins grübeln, ihre treffsicheren Statements, ihre Komik und ihren Witz, ihre lustigen Wortspiele und die vielen vielen Fragen und niemand hat ständig hunger……das wird uns alles fehlen…tja…so ist das eben…das Austauschjahr geht langsam dem Ende entgegen…
Letzte Woche hatte Fiona eine neue Entdeckung gemacht: „Andrea, ich habe etwas heraus gefunden!!!“ rief sie aus der Küche. „Was denn?“ rief ich zurück. „Wenn ich weniger esse, habe ich einen kleineren Bauch!“ war die neueste Erkenntnis unserer Gasttochter.
Ja, immer Appetit, immer ruft der Hunger, das Essen ist Fionas Leidenschaft, zum Frühstück eine Suppenschüssel voll Müsli danach noch 2 bis 3 Scheiben Brot mit Nutella, Käse und Wurst, zur Pause ein Sandwich und Obst und einer Karotte, …so beginnt der Tag und so endet er auch wieder…essen, essen, essen…immerhin macht sie viel Sport und groß ist sie auch. Aber manchmal wundert man sich schon wie viel sie doch so verdrücken kann….
Im Moment leben wir in einer „Mädel-WG“. „irgendwie ist die Stimmung anders“, meint Fiona gestern, „echt cool, nur Mädels“. Der Gastvater ist eine Woche nicht da!
Wir sitzen gemeinsam vor dem Fernseher, kuscheln uns etwas näher als sonst zusammen, lassen die Schuhe im Eingang ihre wilde Zeit ausleben, ermöglichen dem dreckigen Geschirr noch eine Nacht ohne Spülmittel und nehmen uns für Mittwoch das Putzen vor. Auch mal schön!
Trotzdem muss ich Fiona anhalten pünktlich in die Schule zu gehen, auch wenns doch so langweilig ist im Wirtschaftunterricht, afs-Aufgaben gehören auch gemacht.
Ich muss sagen wir haben uns zusammen-gelebt, wir sind zusammen gewachsen bzw. zusammengewachsen, zweideutige Aussage! Langsam denken wir immer wieder an den Abschied im Juli.
„Werdet Ihr mich vermissen?“ fragt Fiona immer mal wieder. „Ich werde Euch bestimmt vermissen!“ „Eigentlich will ich gar nicht heim, ich habe hier so viele Freiheiten und das werde ich daheim in USA nicht mehr haben, es ist einfach ein anderes Leben.“ So ihre Gedanken….
Ja, es wird ungewohnt werden, vor allem jetzt wo es doch ganz schön ist zu 3. Die harte Zeit ist vorbei und Aufregung und Stress haben wir in immer längeren Abständen. Aber so ist es eben, ich hoffe sehr, dass Fiona die Zeit hier in Deutschland in positiver Erinnerung hat und viel gelernt hat bei uns.
Zum Muttertag habe ich ein USA-Kochbuch von Fiona bekommen. Das fand ich sehr lieb! Danke!
AlsGeschenk zum Abschied hat sie sich bereits einen Tag in der Sauna gewünscht: „Da kann ich dann nochmal so richtig lange nackt herum laufen!“ Man merkt ihr die Freude an diesem Gefühl von Freiheit sehr an, auch bei uns daheim , so unter uns Mädels, lässt sie sich öfter „oben ohne“ blicken. Das was daheim in USA so gar nicht üblich ist lebt sie hier bewusst aus.
Auf in die letzten 7 Wochen! Endspurt sozusagen!

Friede, Freude, Eier suchen!

Friede, Freude, Eier suchen!

Bald ist Ostern und die ersten Eier haben wir schon bunt gefärbt…aber warum wirft Fiona eigentlich die Eier von weiten in das kochende Wasser? Auch bemalt wurden ein paar Eier, sie hängen nun an einem schönen Zweig und erinnern uns daran dass der Osterhase nicht mehr lange auf sich warten lässt.
„Andrea, du bist echt streng“, sagt Fiona „und weißt du was komisch ist, während du streng bist, lächelst du!“
Tja, wie sonst soll ich meine Gastschülerin dazu bringen weiterhin in das Fußballtraining zu gehen, weiterhin afs-Aufgaben zu machen, eben das was man anfängt auch zu Ende zu bringen?? Selbst der geplante Ausflug nach Hamburg wird in Frage gestellt, muss man sich ja vorher kümmern und man weiß nicht genau was auf einen zukommt, auch der Brunch mit afs ist uninteressant…aber das kommt für uns nicht in Frage, Fiona soll was erleben und uns kennt sich nun ja schon! Sie soll raus in die weite Welt!!! Durchhalten ist im Moment unsere Herausforderung und durch unsere konsequente Art versuchen wir diese Dinge eben umzusetzen. Das erscheint manchmal wohl als zu streng. Doch Fernsehen und daheim in der Bude sitzen ist nichts für uns, wir treiben Fiona an die frische Luft, setzen sie manchmal quasi vor die Tür. Freundschaften lassen auf sich warten und so verbringt unsere Gasttochter viel Zeit in der Wohnung. Schade, wo doch die Gegend um München herum viele interessante Ausflugsziele bietet, die man erkunden könnte.
Letztes Wochenende durfte Fiona bei einer Freundin von mir übernachten, sie hat sie zu sich in die Familie eingeladen und sich viele tolle Dinge überlegt, die sie mit Fiona machen wollte. Starkbierfest, joggen, radeln in den Biergarten, Fußballspiel zuschauen bei den Söhnen und und und…
Als ich Fiona am Sonntag fragte ob sie uns am Wochenende denn a bisserl vermisst hätte sagte sie: nö, nur die Hühner und den Hund Pauli…AUTSCH! …das hat gesessen…aber so ist das eben, ein Wochenende ist eben etwas anderes als den Alltag miteinander zu erleben, genau das ist auch der Grund warum es mehrere Monate sind die die Schüler hier verbringen. Höhen und Tiefen, Freude und auch Traurigkeit, Spannung und Spaß, das alles muss man gemeinsam erLEBEN!

immer diese Ferien…

immer diese Ferien…

So, jetzt ist es endlich soweit: „Überraschung, heute feierst Du eine Party!“ eröffnen wir unserer Gasttochter. „Oh mein Gott, aber meine Sexy-Jeans ist noch in der Spülmaschine!“ das war Fionas erste Reaktion auf das bevorstehende Partyereignis.

11Gäste treffen ein, es wird Karaoke gesungen und viel gelacht, auch 2 Jungs fanden den Weg in den Partykeller. Ein gelungener Bergfest-Abend und Fiona ist glücklich und spricht immer öfter davon länger hier in Deutschland bleiben zu wollen, und auch vom wieder kommen, von Dingen die sie unbedingt daheim in den USA kochen, backen und tun muss. Man merkt ihr an dass sie wirklich glücklich ist und nun ihr Austauschjahr richtig genießt.Fiona trainiert in der Jungen-Fußballmannschaft mit 11jährigen, und in der Mädchenmannschaft mit gleichaltrigen Mädels, und ich habe gefragt wo sie denn lieber spielt: „ich spiele lieber mit den Mädchen, da sie beim Spielen mehr denken. Die Jungen wollen immer nur ein Tor schießen ohne zu schauen ob jemand eine bessere Position hat.“ Aha, das sagt ja wohl sehr viel aus, finde ich…

Bergfest-Party!

Auf und Ab, schon wieder sind Ferien und immer dann haben wir alle einen „Durchhänger“. Die Stimmung ist angespannt und jeder versucht so geduldig wie nur möglich zu sein. Waschen, putzen oder kochen ist plötzlich blöd und Fiona behauptet dass sie später mal jemanden bezahlt der das für sie macht…tja, das ist doch mal ein konkretes Ziel!

Chillen, chillen…der Hund will aber gassi und am Nachmittag um 16 Uhr bewegt sich endlich etwas in unserem Gästezimmer…irgendwie gehen auch diese Tag vorbei und ab dem ersten Schultag geht’s uns allen wieder gut!

Fiona im Fasching